Aktualisiert am 27. Januar 2023 von Ömer Bekar

Ein Holzspalter ist zweifelsohne ein sehr wertvolles und beliebtes Hilfsmittel bei all denen, die regelmäßig größere Mengen Kaminholz ofenfertig vorbereiten möchten oder müssen. Schließlich nimmt der Holzspalter eine Menge Arbeit ab und spart somit nicht nur Zeit ein, sondern schont auch die Kräfte, wie hier zu sehen:

Allerdings sind Holzspalter auch recht teuer, so dass sicher der eine oder andere mit dem Gedanken spielt, sich seinen Holzspalter selber zu bauen.

Fraglich ist aber, wie sinnvoll es tatsächlich ist, wenn sich ein Laie am Selbstbau eines Holzspalters versucht. Dies fängt schon damit an, dass es einiges an Wissen bedarf, um die benötigten Materialien zu berechnen, insbesondere im Hinblick auf die Hydraulikelemente. Hinzu kommt, dass der Hobbybastler dann auch noch handwerklich geschickt sein muss, denn um einen Holzspalter selber zu bauen, muss er nicht nur schrauben und werkeln, sondern beispielsweise auch schweißen und drehen können und über Hydraulikkenntnisse verfügen. Nicht zu unterschätzen ist außerdem der Sicherheitsaspekt. Ein Holzspalter arbeitet mit großen Kräften, die bei einem unsachgemäßen Zusammenbau oder einer unvorsichtigen Arbeitsweise zu tödlichen Unfällen führen können.

HolzspalterEntschließt sich der Hobbyhandwerker dennoch dazu, seinen Holzspalter selber zu bauen, ist seine Materialliste recht lang. Um einen Holzspalter zu bauen, benötigt er beispielsweise einen Doppel-T-Träger als Grundgerüst und einen Hydraulikzylinder, beispielsweise als ausgemustertes Bauteil mit einem Durchmesser von 10cm und einem Hub von 40cm aus einem Hochofen. Daneben braucht er ein separates Hydraulikaggregat. Dieses wiederum kann sich aus einem Elektromotor mit einer Leistung von 9kw und 1400 Umdrehungen pro Minute, einer Hydraulikpumpe mit 19ccm pro Umdrehung und einem Hydrauliköltank zusammensetzen. Kann das hydraulische Steuerventil bis zu 400 Bar belastet werden und schafft es einen Durchfluss von 70 Litern pro Minute, würde sich bei dem Holzspalter eine Kraft von etwa 15 Tonnen ergeben, wenn das Steuerventil auf 210 Bar eingestellt ist. 15 Tonnen reichen aber nur aus, um gerade, verhältnismäßig dünne Stämme zu spalten. Dickere Stämme, die nicht ganz gerade gewachsen sind oder noch Äste haben, würde der selbstgebaute Holzspalter nicht schaffen. Spätestens jetzt stellt sich somit die Frage, ob es sich wirklich lohnt, so viel Zeit und Geld in den Selbstbau eines Holzspalters zu investieren.

Wer regelmäßig große Holzmengen verarbeitet, ist mit einem gekauften Holzspalter, neu oder auch gebraucht, sicherlich besser beraten. Dies gilt auch und vor allem im Hinblick auf die eigene Sicherheit. Wer hingegen nur kleinere Mengen Holz für die Winterabende vor dem Kamin verarbeitet und dabei überwiegend mit dünnen Stämmen arbeitet, ist besser beraten, dieses Holz mit der Kettensäge oder der Axt zu bearbeiten. Dies spart dann nicht nur Zeit, sondern auch Geld. Allerdings kann sich der Heimwerker hier tatsächlich ein Hilfsmittel selber bauen, das ihm beim Spalten seines Holzes für den Kamin hilft, nämlich indem er sich einen eigenen Sägebock baut.

Materialliste und Bauanleitung für einen selbstgebauten Sägebock

Für einen Sägebock, der aus Fichte oder Buche gebaut werden kann, benötigt der Hobby-Holzarbeiter

  • 4 1m lange Hölzer, 7cm x 5cm stark als Füße
  • 4 0,5m lange Hölzer, 7cm x 5cm stark als Auflagen in der Mitte
  • 2 70cm lange Hölzer, 7cm x 5cm stark als Querverstrebungen
  • 4 12cm lange Bolzen mit einem Durchmesser von 12mm
  • 12 Unterlegscheiben M12
  • 4 Muttern M12
  • 16 Holzschrauben
  • 2 etwa 60cm lange Ketten

1.) Im ersten Arbeitsschritt werden die Beine und die Auflagen in der Mitte vorbereitet. Die Hölzer werden dazu jeweils 25cm von einer Außenkante entfernt mit einer 12mm großen Bohrung versehen. In diese Bohrungen werden später die Bolzen geschoben. Die Füße des Sägebocks werden zudem abgeschrägt, damit der Sägebock später stabiler steht. Dazu wird die obere Ecke des Holzes um 4cm nach innen versetzt. Gleiches wird an den Auflagen wiederholt. Damit sehen die Hölzer jetzt so aus:

Holzspalter Maße

2.) Jetzt werden jeweils zwei Auflagen mit einer Querverstrebung verschraubt. Dazu werden die Auflagen vorgebohrt und anschließend jeweils 10cm von der Außenkante entfernt auf die Verstrebung montiert. Danach werden die Verstrebungen mit den Füßen verbunden. Auch hier werden die Schraubenlöcher dazu wieder vorgebohrt und anschließend je zwei Füße mit einer Querverstrebung verschraubt.

Holzspalter Bauzeichnung

3.) Danach werden die Bolzen durch die Löcher geschoben und mit Unterlegscheiben und Muttern fixiert. Dadurch kann der Sägebock auseinandergezogen und zusammengeklappt werden. Zum Schluss werden an den Beinen noch mittels Unterlegscheiben und Schrauben die beiden Ketten befestigt, damit der Sägebock beim Schneiden nicht zu weit auseinanderrutschen kann.

Thema: Bauanleitung Holzspalter